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Bilinguale Kommunikationshilfen

Das Pilotprojekt „Entwicklung symbolbasierter bilingualer Kommunikationshilfen (deutsch-englisch) für körper- und mehrfachbehinderte Kinder ohne Lautsprachemöglichkeit" wurde gefördert von der Marga und Walter Boll-Stiftung.

 

Forschungsgegenstand

Menschen, die sich nicht (mehr) über Lautsprache verständigen können, benötigen ergänzende oder alternative Kommunikationshilfen. Diese Personengruppe ist auf Kommunikationshilfen aus der Unterstützten Kommunikation (UK) sowie auf eine systematische Kommunikationsförderung angewiesen, um sich mitteilen zu können und zu lernen, welche Möglichkeiten der Partizipation in Kommunikation stecken.

Basierend auf den mehrjährigen Wortschatzstudien des Forschungs- und Beratungszentrums für Unterstützte Kommunikation (FBZ-UK) und den daraus entstandenen Kölner Kommunikationsfördermaterialien für Kinder und Jugendliche mit komplexen Kommunikationsstörungen wurden in diesem Projekt erstmalig bilinguale Sprachförder- und Kommunikationsmaterialien in Deutsch-Englisch entwickelt. Diese sollen Kindern und Jugendlichen ohne Lautsprache ermöglichen, am Englischunterricht teilzunehmen und u.a. so auch bei inklusiver Beschulung im Klassenverband bleiben zu können.

Hierfür wurden die bisher entwickelten deutschsprachigen Förder- und Kommunikationsmaterialien ergänzt durch die englischen Materialien, so dass ein einheitliches Förder- und Kommunikationsmaterial für alle Unterrichtsfächer zur Verfügung gestellt und somit Aussonderung vermieden werden kann.


Zielgruppe des Projektes

Im Fokus des Projektes standen Kinder und Jugendliche (6-14 Jahre), die aufgrund ihrer Behinderung nicht (bzw. nicht mehr) über Lautsprache kommunizieren können und auf symbolbasierte Kommunikationshilfen angewiesen sind. Ziel war die Erstellung bilingualer Kommunikationsmaterialien zur besseren Teilhabe zunächst im schulischen Kontext; langfristig aber auch im gesellschaftlichen und multi-medialen Zusammenhang durch den bilingualen Kompetenzerwerb, der die Voraussetzung ist zur Teilhabe an umfangreichen Bildungsangeboten und gesellschaftlicher Partizipation (inkl. online-Kommunikation, Internetnutzung, Literatur).

 

Wissenschaftliche Herausforderungen

Die unterschiedliche Grammatik und der jeweils unterschiedliche Kulturhintergrund spiegeln sich in den Materialien (Vielfalt der Bedeutungen bei Übersetzungen/ Semantik) wider. Zudem sind die Wortschätze passfähig zu den bisherigen deutschen Materialien, die von den betroffenen Kindern eingesetzt werden.

 

Kompatibilität

Das Projekt ist voll anschlussfähig an die bisherige deutschsprachige Kernvokabularforschung und die daraus entstandenen Sprachfördermaterialien für Kinder und Jugendliche mit komplexen Kommunikationsstörungen. Es ist ferner anschlussfähig an die aktuelle Entwicklung einer elektronischen Kommunikationshilfe nach dem Kölner Sprachförderkonzept des FBZ-UK (MyCore).

Aufbauend auf dieses grundlegende Projekt wird eine englischsprachige elektronische Kommunikationshilfe erarbeitet, so dass die betroffenen Kinder mit guten Sprachentwicklungsfortschritten eine elektronische Kommunikationshilfe zur Verfügung gestellt bekommen, mit der sie sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch kommunizieren können.